Login

Passwort vergessen?

Inhalt

33/X. - Entwicklung der weiterführenden Schulen der Stadt Kleve nach Vorlage der Machbarkeitsstudie „Ackerst

Vorlagennummer33/X.
Beratungsartöffentlich
Drucksache und Anlagen:
Beschlussvorschlag:


Der Rat der Stadt Kleve beschließt die Umsetzung der Alternative A.

Sachverhalt:


Dem Ergebnis der Elternbefragung und der Empfehlung des Schulausschusses vom 30.11.2011 folgend hat der Rat der Stadt Kleve beschlossen, künftig ausschließlich das Gymnasium und die Realschule als weiterführende Schulformen fortzuführen und zusätzlich ab dem Schuljahr 2012/13 die Gesamt- und die Sekundarschule als weitere Auswahlmöglichkeit anzubieten.
Dr. Garbe Consult wurde beauftragt, die Substanz und Kapazitäten der Klever Schulgebäude zu prüfen und wirtschaftliche Szenarien zur Positionierung der Schulformen zu entwickeln. Mit Szenario 4 wurde nachfolgende Aufstellung beschlossen:

















An den Schulstandorten Hoffmannallee, Wilhelm-Frede und Ackerstraße sollen final die beiden neuen Schulformen im Klever Stadtgebiet, die Sekundar- und die Gesamtschule, beheimatet werden, deren Anfangsjahrgänge derzeit in Interimslösungen beschult werden.
Während die Reorganisation des Standortes Hoffmannallee in Form des EU-weit ausgeschriebenen Projektes „Plusenergieschule Hoffmannallee“ bereits auf gutem Wege ist, liegt aktuell für den Standort Ackerstraße die Machbarkeitsstudie des Architekturbüros von der Linde vor. Von der Linde kommt zu dem Schluss, dass eine 6-zügige Gesamtschule ab Schuljahr 7 am Standort machbar ist und legt hierzu auch eine ansprechende, architektonische Lösung vor, deren Konzeption er wie folgt beschreibt:
„[…] Konzeption im Überblick:
· Klare Struktur durch eine gradlinige Erschließungsachse, somit aufgeräumte und logische Abfolge der Fachbereiche
· Erhalt der Qualitäten im Bestand (z.B. Innenhöfe, Kammstruktur)
· Sinnvolle Ergänzung der Bestandsbauten
· Erweiterbarkeit mit eingeplant
· Realisierung durch 8 aufeinander abgestimmte Bauabschnitte im laufenden Schulbetrieb realisierbar
· Forum und Mensa autark nutzbar
· Möglichkeit zur Ergänzung einer Zentralküche
· Besser als die EnEV 2014, mindestens KFW 70 Standard […]“
Allerdings kommt er zu dem Schluss, dass aufgrund eines deutlich höheren Anteils an abgängiger Gebäudesubstanz, die 2011 kalkulierten Bau- und Sanierungskosten in Höhe von 14,17 Mio. € nicht auskömmlich sein werden. Zudem seien die beiden Einfach-Sporthallen zumindest zu sanieren und wenigstens durch eine weitere Einfach-Sporthalle zu ergänzen.







Gleichwohl rät von der Linde zu Abriss der alten und Neubau einer Dreifach-Sporthalle nach internationalem Standard, da diese mit knapp 4,7 Mio. € nur rund 1,1 Mio. € teurer sei, als Sanierung und Erweiterung der beiden alten Hallen (geschätzte Baukosten hier 3,6 Mio. €).
Unabhängig von dieser Empfehlung schlägt die Verwaltung vor, diese Frage unter Berücksichtigung des Gutachtens zur Sportentwicklung nochmals zu prüfen.Jedoch unabhängig davon, welcher Sanierungs- oder Neubauaufwand im Sporthallenbereich betrieben werden soll, ist auch die Gesamtmaßnahme Ackerstraße zuvor EU-weit auszuschreiben, sofern Planung und Umsetzung der Maßnahme nicht in Eigenleistung der Stadt Kleve erbracht werden können. Die generelle Alternative, die Planungsleistungen in Eigenregie durchzuführen, wird von GSK derzeit geprüft. Im Falle einer EU-weiten Ausschreibung wäre an der Ackerstraße nicht vor 2016 mit einem Baubeginn zu rechnen ist. Zu diesem Zeitpunkt ist die interimsweise an diesem Standort untergebrachte Sekundarschule bereits um weitere 3 Jahrgangstufen auf 20 Klassen angewachsen, die aufgrund mangelnder Raum-Kapazitäten des Ist-Zustandes nicht alle an der Ackerstraße untergebracht werden können. Die Größe des Grundstückes und der Umfang der Baumaßnahmen lassen das Aufstellen von Schul-Ersatzcontainern nicht zu, so dass spätestens ab 2015 bis zur Fertigstellung oder möglichem Teilbezug der Hoffmannallee ein Ausweichquartier für die Stufen 9 und 10 gefunden werden muss.
Ähnlich stellt sich die Situation an der Hoffmannallee dar, die wiederum erstmalig ab Sommer 2014 die schneller, da 6zügig, wachsende Gesamtschule ab Jahrgangstufe 7 interimsweise beheimaten soll.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sowohl der Rahmen, in dem die beiden neuen Schulformen Kleves wachsen sollen, als auch die Logistik der beiden großen und bedeutenden Um- und Neubaumaßnahmen im Schulbereich durch die Parallelität von Standortnutzung und Bebauung erheblich beeinträchtigt würde.
Ergänzend ist anzuführen, dass zusätzlich zu deutlich höheren Baukosten und kritischen Fertigstellungs-Zeitfenstern drei weitere Aspekte zumindest ein Überdenken der geplanten Vorgehensweise einfordern:
Nach Ende aller Umzüge und Ankunft der Schulen an Ihren finalen Standorten werden am Konrad-Adenauer-Schulzentrum mit 20 Klassen die Hälfte und mit 4 Klassen an der Wilhelm-Frede-Schule immerhin ein Viertel der vorhandenen Klassenräume leer bleiben. Auch ist die Reduktion der von Dorn und Overbeck ermittelten Sanierungskosten für den Standort Konrad-Adenauer-Schulzentrum in Höhe von 11 Mio. € auf 6,14 Mio. € zu hinterfragen, da diese den Rückbau sprich Abriss nicht mehr notwendiger Unterrichtsräume nach einem theoretischen Verteilungsschlüssel „Fläche x Schüler“ unterstellt. Da die Grundrissgeometrie aufgrund des großzügigen pädagogischen Zentrums im Erdgeschoss einen untypisch hohen Verkehrsflächenanteil aufweist, ist der Quotient aus Grundfläche und Schülerzahl höher als üblich und das tatsächliche Einsparpotential deutlich geringer
Letztlich bleibt die Gesamtschule nach diesem Konzept dauerhaft an zwei Standorten untergebracht, so dass auch final jährlich sechs Klassen umziehen und verschiedene Lehrer die Pausen zum Standortwechsel werden nutzen müssen.
Nachfolgend werden drei alternative Szenarien vorgestellt, die sich in unterschiedlicher Weise mit den oben aufgeführten ungünstigen Auswirkungen auseinandersetzen. Während der Lösungsansatz von Alternative A und C in divergierenden finalen Schul-Standorten begründet ist, liegt der Schwerpunkt von Alternative B auf Reduktion der Baumaßnahme Ackerstraße und günstigeren Interimslösungen für die Unterbringung der neuen Schulformen während der Bauzeit.


I. Alternative A

Leitidee:

Erleichterung der Bauprojekte an Hoffmannallee und Ackerstraße sowie Minimierung des Leerstandes nach Fertigstellung

Auf der Suche nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten für die Schulklassen der neuen, bereits im Wachstum befindlichen Schulformen, Sekundar- und Gesamtschule, bietet sich das Konrad-Adenauer-Schulzentrum an, an dem derzeit neben dem Gymnasium noch die Klassen 7 - 10 verschiedener auslaufender Hauptschulen beschult werden.
In den kommenden Schuljahren werden hier, bedingt durch die auslaufenden Hauptschulen, Klassenräume leerbleiben, so dass deren Nutzung nur logisch erscheint. Wird zusätzlich bedacht, dass die Anzahl der leerstehenden Klassen jährlich mit jedem Wegfall eines weiteren Hauptschuljahrganges ansteigt, bietet sich die Nutzung durch eine gegengleich im Wachstum befindliche Schulform umso mehr an. Im Wissen darum, dass mit Auszug der letzten Hauptschulklasse im Sommer 2017 dauerhaft 20 Klassen am Standort Konrad-Adenauer-Schulzentrum leerbleiben werden, eine energetische Sanierung der Gebäudehülle für das verbleibende Gymnasium dennoch unumgänglich und auch bereits eingeplant ist, drängt sich die Suche nach einer sinnvollen Weiternutzung des gesamten Gebäudes auf.
Wie bereits geschildert, werden auch am Standort der Wilhelm-Frede-Schule nach Abschluss aller Maßnahmen spätestens ab Sommer 2018 ein Viertel der insgesamt 18 Klassenräume ungenutzt bleiben, so dass auch hier über eine alternative Nutzung nachgedacht werden muss.
Diesen Überlegungen entstammt nachfolgend abgebildetes Standortszenario:



Die beiden Standorte Freiherr-vom-Stein und Karl Kisters bleiben unberührt und beherbergen wie von jeher auch weiterhin Gymnasium und Realschule.

An der Hoffmannallee wird, wie von Dr. Garbe Consult vorgesehen, nach Umsetzung der bereits EU-weit ausgeschriebenen Plusenergieschule die neue Sekundarschule einziehen. Das Konrad-Adenauer-Gymnasium zieht an den Standort Wilhelm-Frede und gibt somit den gesamten Gebäudekomplex des Schulzentrums für die neue Gesamtschule frei, so dass mit kleineren Erweiterungsbauten an beiden Standorten in letzter Konsequenz individuell auf die konzeptionellen Ansätze beider Schulformen zugeschnittene Gebäudekomplexe entstehen können. Der Standort Ackerstraße wird freigezogen.

Am Konrad-Adenauer-Schulzentrum, dem neuen Standort der Gesamtschule, wäre zudem eine Erweiterung erst notwendig, wenn die künftige Sekundarstufe II mehr als dreizügig geführt würde. Von einer durchgehend 6-zügigen Gesamtschule ist erfahrungsgemäß in keinem Falle auszugehen. Letztlich ist der Bedarf an Raumkapazitäten in der Oberstufe an der Belegung von G- und E-Kursen in der Sekundarstufe I ablesbar, so dass diese Entwicklung zunächst abgewartet werden kann, bevor fehlinvestiert und nicht notwendiger Schulraum geschaffen wird. Ein unmittelbarer, weiterer Vorteil der hier ausgeführten Alternative ist darin zu sehen, dass die Gesamtschule somit ab sofort dort ihre Eingangsjahrgänge begrüßen könnte, wo diese auch dauerhaft beschult werden würden. Besonders herauszustellen ist aber vor allem, dass die Gesamtschule in Gänze schlussendlich an einem einzigen Standort angesiedelt sein würde und somit weder jährliche Umzüge noch in den Pausen Standort-wechselnde Lehrer den Schulalltag in nicht unerheblicher Weise beeinträchtigen würden.

Auch der besonderen Ausrichtung des ehemaligen Konrad-Adenauer-Gymnasiums durch das Zusatzangebot eines Montessori ausgerichteten Zweiges, kann am neuen Standort in besonderem Maße Rechnung getragen werden. Der neu zu errichtende Gebäudeteil kann auf Wunsch Montessori gerecht konzipiert werden, da das vorhandene Grundstück den Bau etwas großzügiger angelegter Gruppenräume zulässt.




Die Gegenüberstellung der Kosten beider vorgestellter Szenarien belegt die Wirtschaftlichkeit von Alternative A, die durch die Veräußerungsmöglichkeit des Standortes Ackerstraße und die damit verbundene jährliche Einsparungsmöglichkeit von rund 0,5 Mio. € Betriebs- und Instandhaltungskosten noch verstärkt wird.
Ist bei diesem Szenario der Standort Ackerstraße nach Auszug der interimsweise beherbergten Sekundarschule in fünf Jahren für den Schulbetrieb auch obsolet, bleibt dennoch zu berücksichtigen, dass bei einer Vollveräußerung des Grundstückes für mehrere Vereine Sport- und Veranstaltungsflächen abgängig wären. So ist auch, wie nachfolgend abgebildet, eine Teilveräußerung eine mögliche Option, bis gemeinsam mit den nutzenden Vereinen an anderer Stelle geeignetere Sport- und Veranstaltungsflächen gefunden sind.









Alternative Spielstätten für die KAB-Spielschar Materborn könnten etwa die Mehrzweckhalle Materborn in der Dorfstraße (Zuschauerkapazität hier je nach Bestuhlung zwischen 400 und 500 Personen) oder auch das Schützenhaus in Griethausen sein, das mit der Größe der Aula in der Ackerstraße vergleichbar ist.
Der Tischtennisverein WRW Kleve könnte zum Beispiel die neben der Mehrzweckhalle gelegene Sporthalle in Materborn (siehe Bild unten: 1) oder die Sporthalle an der Hoffmannallee ( siehe Bild unten :2) mitnutzen, sofern hier noch Kapazitäten verfügbar sind. Eine andere Option könnte auch ein weiteres Hallenschiff an der neuen Sporthalle des VfL Merkur an der Stadionstraße ( siehe Bild unten :3) sein.












Letztlich können die oben aufgezeigten oder auch weitere Optionen sorgfältig geprüft und abgewogen werden, da durch die Interimsnutzung der Sekundarschule die Ackerstraße ohnehin noch für mindestens fünf Jahre ihre derzeitige Nutzung behalten wird.


II. Alternative B

Leitidee:

Standortszenario wie Ratsbeschluss mit reduzierter Baumaßnahme an der Ackerstraße durch Sanierung der vorhandenen Sporthallen

Der Impuls dieser Alternativbetrachtung liegt in der Einhaltung des ursprünglich angedachten und beschlossenen Kostenrahmens. Zusätzlich soll die unter I. beschriebene, unglückliche Rahmensituation an Ackerstraße und Hoffmannallee durch die Parallelität von Standortnutzung und Baumaßnahme vermieden werden. Ziel ist die von Baumaßnahmen betroffenen Standorte maximal freizuziehen und sicherere Interimslösungen für den Schulbetrieb zu finden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der jeweilige Interimsstandort unter Beachtung des Zielstandortes der betroffenen Schulform die Anzahl der von Umzügen betroffenen Klassen zu minimieren ermöglicht.
Als sinnvollste Möglichkeit für die Gesamtschule bietet sich daher an, Schulersatzcontainer auf dem Grundstück der Wilhelm-Frede-Schule zu errichten und die Gesamtschüler, die hier plangemäß ohnehin das 5. und 6. Schuljahr verbringen werden, bis zur Fertigstellung des Hauptgebäudes an der Ackerstraße auch über das 6. Schuljahr hinaus an der Dependance Wilhelm-Frede-Schule zu unterrichten.

Die Sekundarschule hingegen wird solange an der Ackerstraße anwachsen, bis alle dort verfügbaren Kapazitäten ausgeschöpft sind und der Abschluss der auslaufenden Realschule an der Hoffmannallee den schrittweisen Einzug der Sekundarschule ermöglicht. Da wie bereits erläutert der Baubeginn an der Ackerstraße im Falle einer EU-weiten Ausschreibung nicht vor 2016 zu erwarten ist, können die Eingangsjahrgänge bis zum Schuljahr 2016/17 ohne Baubeeinträchtigungen oder Zwischenumzüge an diesem Standort unterrichtet werden.
Nachfolgende Tabelle vergleicht die Anzahl der Umzüge je Szenario, in der rechten Spalte zusätzlich unter der Annahme, dass die ansässige Hauptschule den Standort Wilhelm-Frede verlässt und gemeinsam mit den anderen auslaufenden Hauptschulen zum Konrad-Adenauer-Schulzentrum zieht. Standort und Schuljahr bezogene Nachweise der Umzugsverläufe sind in den Tabellen der Anlage 2 dokumentiert.

Auch wenn mit den oben beschriebenen Maßnahmen eine Entzerrung von Baustellen- und Schulbereichen erzielt wird, ist deutlich aus der Tabelle abzulesen, dass keine nennenswerte Senkung der Anzahl vom Umzug betroffener Schulklassen erreicht wird.
Leitidee von Alternative B ist die Einhaltung des eingeplanten Kostenrahmens. Daher soll an der Ackerstraße sowohl auf den Neubau einer Dreifachsporthalle als auch auf eine Erweiterung der vorhandenen zwei durch eine einfache, dritte Halle verzichtet werden. Sollte der Flächenbedarf der späteren Gesamtschule nicht durch die beiden vorhandenen Hallen abgedeckt werden können, so ist nach Verfügbarkeit auf das Sporthallenangebot benachbarter Schulen zurückzugreifen. Lediglich eine umfassende Sanierung der Substanz im Rahmen der Baumaßnahme ist unerlässlich und in der Kostenaufstellung bereits berücksichtigt.




Betrachtet man die Auswirkung dieser Entscheidung auf die Grundrisssituation der so fertiggestellten Schule, erkennt man, dass sich die Gebäudekonzeption im Vergleich zu der in der Machbarkeitsstudie von der Lindes verschlechtert hat.








Die in der Studie für die Dreifachsporthalle mit optionaler Schulraumerweiterung im Obergeschoss vorgesehene Fläche muss jetzt unmittelbar für den Neubau von Klassentrakten zur Verfügung gestellt werden, da der in der Studie vorgesehene neue Klassentrakt in die verbleibende Sporthalle hereinragen würde und somit nicht realisiert werden kann. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt dennoch der Bau einer neuen Sporthalle notwendig werden, ginge dies zu Lasten der Schulhoffläche, da die Baufläche von der Lindes somit nicht mehr zur Verfügung stünde. Aufgrund einer nur einseitig nutzbaren Erschließungsachse findet sich die Gesamtschule bis dahin aber in einem Gebäude mit unverhältnismäßig hohem Verkehrsflächenanteil wieder, wie die graue Fläche auf der oberen rechten Abbildung deutlich macht.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Alternative B die angedachten Ziele, Kosteneinsparung und Reduktion der Anzahl vom Umzug betroffener Schulklassen nicht zufriedenstellend erreicht, die Grundrisssituation für die Gesamtschule an der Ackerstraße sogar verschlechtert und somit keine Verbesserung zu der vom Rat verabschiedeten Umsetzung darstellt.
Allerdings zeigt Alternative B deutlich verbesserte Interimslösungen für den Schulbetrieb während der Bauphasen auf, die in jedem Fall bei der Umsetzung Berücksichtigung finden sollten.


III. Alternative C

Leitidee:

Minimierung leerstehender, sanierter Schulnutzflächen

Ähnlich wie Alternative A ist auch Alternative C getragen von der Idee, leerstehende Nutzflächen in teilsanierten (Konrad-Adenauer-Schulzentrum) oder vollsanierten (Wilhelm-Frede-Schule) Schulgebäuden zu vermeiden.
Anders als bei Alternative A verbleibt bei C das Konrad-Adenauer-Gymnasium am Schulzentrum. Da die nach Auszug der letzten Hauptschulklasse leerbleiben 20 Klassenräume für eine 6-zügige Gesamtschule nicht ausreichen, platziert Variante C hier stattdessen die Sekundarschule, deren Zielgröße nur minimalen Erweiterungsbedarf der vorhandenen Schulraumkapazitäten verursacht. Der monetäre Aufwand hierfür ist in der nachstehenden Kostengegenüberstellung bereits berücksichtigt.



Wie bei Variante A ist auch bei diesem Szenario der Standort Ackerstraße für den Schulbetrieb obsolet und kann wie unter II. bereits erläutert unter Berücksichtigung der für mehrere Vereine bei Vollveräußerung abgängigen Sport- und Veranstaltungsflächen einer anderen Verwertung zugeführt werden.
Es ergibt sich folgendes Standortszenario: Die Standorte Freiherr-vom-Stein und Konrad-Adenauer-Schulzentrum beheimaten weiterhin die bereits dort ansässigen Gymnasien, der Standort Karl Kisters wie bisher die dort ansässige Realschule.



Festzuhalten ist, dass auch bei dieser Alternative die zu voller Größe angewachsene Gesamtschule nach erfolgreichem Abschluss aller Maßnahmen an zwei Standorten, in diesem Falle Hoffmannallee und Wilhelm-Frede-Schule, angesiedelt sein werden wird. Die Nachteiligkeit dieser Situation ist zuvor bereits hinreichend erläutert.
Zu betonen ist darüber hinaus die besondere Tragweite dieser Ortsauswahl, da sich die EU-weite Ausschreibung für den Standort Hoffmannallee, die dort eine Sekundarschule vorsieht, bereits in der Präqualifikationsphase befindet. Sollte die Alternative C als realisierbar weiter verfolgt werden, wäre ein schnelles Handeln daher unerlässlich.
Demgegenüber bleibt aber wie bei Alternative A als positiv herauszustellen, dass auch hier eine zufriedenstellende Unterbringung der Schulen während der Bauzeit der „Plusenergieschule Hoffmannallee“ gelingt und somit sowohl ein ungefährdeter Schulbetrieb als auch ein ungestörter Bauablauf gesichert sind.

Da die Baumaßnahme an der Ackerstraße entfällt und die Weiterverwertung des Grundstückes keinen zeitlichen Zwängen unterliegt, steht der Standort solange wie erforderlich zur Nutzung der Sekundarschule zur Verfügung. Wie unter III. beschrieben können am Standort Wilhelm-Frede auch, über die hier final vorgesehenen Jahrgänge der Gesamtschule hinaus, weitere Stufen in Schulersatzbauten unterrichtet werden. Alternative C schlägt in der Zielumsetzung vor, die Sekundarstufe II der Gesamtschule am Standort Wilhelm-Frede zu beheimaten, deren endgültige Zügigkeit sich in den kommenden Jahren erst noch herausstellen wird. Weitere Leitgedanken dieses Vorschlages sind zum einen der Umstand, dass die Infrastruktur des Grundstücks dem zu erwartenden Zuwachs an PKWs und Zweirädern durch Oberstufenschüler gewachsen ist, zum anderen das Ziel, alle Lehrer der Sekundarstufe I an einem Standort zu halten.
Welche Jahrgänge der Gesamtschule auch immer am Standort Wilhelm-Frede beschult werden sollen, ist für die Grundidee dieser Alternative letztlich jedoch unerheblich.


IV. Fazit

Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile des mit Ratsbeschluss verabschiedeten Szenarios und der hier vorgestellten Alternativen ist festzustellen, dass es grundsätzlich möglich ist, alle gesetzten Schulformen an den bestehenden Schulstandorten in Kleve abzubilden. Der Unterschied des hierzu erforderlichen, finanziellen Aufwandes aufgrund der jeweilig vorzunehmenden Sanierungs-, Um- und Neubaumaßnahmen der einzelnen Szenarien ist allerdings erheblich.
Wie die erst seit März 2014 vorliegende Machbarkeitsstudie des Architekturbüros von der Linde deutlich herausstellt, ist der Standort Ackerstraße aufgrund seiner schlechten und somit weitgehend abgängigen Bausubstanz dabei ein wesentlicher Kostentreiber. Diese Erkenntnis lag zum Zeitpunkt des verabschiedeten und unter I. erläuterten Szenarios noch nicht vor, ist aber gleichwohl Anlass, den eingeschlagenen Weg unter den veränderten Rahmenbedingungen kritisch zu hinterfragen.
Hinzu kommt, dass es nicht wirtschaftlich erscheint, bereits sanierte oder teilsanierte Gebäude in Teilen leerzuziehen und an anderer Stelle neue Nutzflächen schaffen zu müssen.
Unter den erläuterten Aspekten empfiehlt es sich, den Standort Ackerstraße kurzfristig als Interimsstandort für die Sekundarschule zu nutzen sowie langfristig als Schulstandort aufzugeben und einer Weiterverwertung zuzuführen. Der Bedarf an Sport- und Veranstaltungshallen für die Vereine bleibt zu berücksichtigen.
Somit wäre zwischen Alternative A und C zu wählen. Beide Varianten sind mit einem voraussichtlichen Einsparpotential zwischen 10 und 12 Mio. € gegenüber dem derzeitig angestrebten Zielszenario zu realisieren. Alternative A ist dabei die einzige, die jede Schulform an nur einem Standort abbildet und dabei ermöglicht, ein auf die Schulform individuell zugeschnittenes Raumprogramm anzubieten, teils mit teils ohne kleinere Erweiterungsbauten, die in den jeweiligen Kostenaufstellungen bereits berücksichtigt sind. Zudem ist die Anzahl der vom Umzug betroffenen Klassen mit Beginn des Schuljahres 2015/16 minimiert, da Sekundar- und Gesamtschule letztlich an ihren Zielstandorten wachsen könnten.
Somit wäre der Alternative A der Vorzug zu gewähren.

Auswirkungen:


Die Kosten für die Umsetzung der Alternative A belaufen sich auf 26,21 Mio. €.

Beratungsweg:

Hier können Sie den Beratungsweg und die Beschlussfassungen der Vorlage verfolgen

Schulausschuss, 02.07.2014
Wortbeitrag:
Zur Entwicklung der weiterführenden Schulen und der Machbarkeitsstudie "Ackerstraße" führt Betriebsleiter GSK Mutz anhand einer Powerpoint-Präsentation aus, die der Niederschrift als Anlage beigefügt ist.

Zu der von Betriebsleiter GSK Mutz vorgetragenen Variante C weist dieser darauf hin, dass derzeit ein europaweites Verfahren für den Umbau der Sekundarschule an der Hoffmannallee laufe. Änderungen zu dem Schulstandort könnten für das Verfahren eher schädlich sein.

Ausschussvorsitzende Tekath dankt Betriebsleiter GSK Mutz für seine Ausführungen. Aus dem Ausschuss heraus ergeben sich derzeit keine Fragen hierzu, wobei Ausschussvorsitzende Tekath darauf hinweist, dass zu diesem Thema nach der Sommerpause in der nächsten Schulausschusssitzung die Entwicklung der weiterführenden Schulen und die Machbarkeitsstudie "Ackerstraße" behandelt würden.

Beratendes Mitglied Schmitz gibt zu diesem Thema eine Stellungnahme ab. Darin merkt er an, dass nun zum ersten Male etwas vorläge, in denen auch die pädagogischen Belange mehr berücksichtigt würden. Den Blick nach vorn gerichtet teilt er mit, dass die vorgestellte Variante C nicht umzusetzen sei, da das Schulgebäude für eine sechszügige Schule mit sechs Jahrgängen nicht genügend Platz biete. Hinsichtlich der Variante A seien die Schulleiter im Vorfeld seitens der Verwaltung informiert worden. Er begrüße, dass alle Schulen an einem Standort unterrichten könnten, bedauert zugleich, den inzwischen lieb gewonnenen Standort Eichenallee eventuell aufgeben zu müssen.
Schulausschuss, 09.09.2014
Wortbeitrag:
Ausschussvorsitzende Tekath teilt mit, dass aus den Reihen der CDU und des Bündnis 90/DIE GRÜNEN ein neuer Prüfauftrag vorgelegt worden sei.

StV. Cosar äußert die Bitte zunächst keine Diskussion zur Entwicklung der weiterführenden Schulen zu beginnen, bevor dieser Prüftauftrag nicht bearbeitet sei.

Frau Delbeck begrüßt den Vorschlag. Ihres Wissens habe es jedoch nie eine ordentliche Prüfung zum Standort Ackerstraße gegeben.

Betriebsleiter GSK Mutz entgegnet, dass letztendlich diese Prüfung der Grund für die nun vorliegende Drucksache gewesen sei.

Ausschussvorsitzende Tekath erklärt, dass die Fraktion der SPD sich auch stets Gedanken zum Standort Ackerstraße gemacht habe. Man sei allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass sobald die Gesamtschule vollständig sei, das Platzangebot nicht ausreiche.

Herr Schmitz stellt fest, dass zu diesem Thema alles gesagt sei.

StV. Dr. Meyer-Wilmes erklärt für die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, dass man ein Bauen ohne Schüler wünsche.

Herr Schmitz möchte wissen, wann mit einem Ergebnis zum neuerlichen Prüfauftrag zu rechnen sei.

Bürgermeister Brauer antwortet, dass dieses Ergebnis möglichst bis zur nächsten Schulausschusssitzung vorgelegt werden soll.

Frau Pieper möchte wissen, wie es mit den Arbeiten an den Gebäuden der Realschule Hoffmannallee weitergehe.

Herr Mutz erklärt, dass man sich inhaltlich mit diesem Thema in Kürze beschäftigen werde.

Technischer Beigeordneter Rauer ergänzt, dass für die weiteren Arbeiten eine europaweite Ausschreibung für die Architektenleistung erforderlich gewesen sei. Eine Entscheidung stehe nun an. Danach könne man wieder über eine Zeitschiene reden.

Frau Pieper merkt an, dass nunmehr nahezu ein Jahr lang dort nichts passiert sei. Vor dem Hintergrund, dass es gerade die Sekundarschule einen schweren Stand habe, wünsche sie sich einen baldigen Baufortschritt.
Schulausschuss, 26.11.2014
Beschluss:
Ohne Empfehlung an den Haupt- und Finanzausschuss.
Wortbeitrag:
StV. Cosar erklärt für die Fraktion der CDU, dass es anscheinend einen breiten Konsens für den Standort der Gesamtschule an der Eichenallee in Rindern gebe. Bezüglich der Fragestellung "Sanierung oder Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums" vertrete seine Fraktion nach wie vor die Auffassung, dass ein Neubau am Standort Klever Ring Sinn mache. Falls die Schule allerdings andere Wege gehen möchte, sei man durchaus gesprächsbereit.

StV. Lichtenberger erklärt für die Fraktion der SPD, dass man spätestens zur nächsten Sitzung des Rates beantragen werde, Mittel für eine Sanierung des Konrad-Adenauer-Gymnasiums im Etat 2015 bereitzustellen.

StV. Dr. Meyer-Wilmes begrüßt das Vorhaben der SPD. Sofern es das Bedürfnis der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft des Konrad-Adenauer-Gymnasiums sei, am Standort in Kellen zu verbleiben, so sollte man dies akzeptieren. Sie wehre sich allerdings gegen Äußerungen, man habe die Schulpolitik der letzten Jahre verschlafen. Dies sei schlichtweg eine schulpolitische Geschichtsverfälschung.

Ausschussvorsitzende Tekath regt an, möglichst kurzfristig mit den Schulleitungen ins Gespräch zu kommen. Die Lehrer, Schüler und Eltern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums hätten unisono erklärt, am Standort bleiben zu wollen. Wenn dies so sei, sollte man diesen Weg weitergehen. Eine Entscheidung hierzu erst im kommenden Jahr zu treffen, halte sie für falsch.

Sachkundige Bürgerin Hütten stellt fest, dass ihr die neue Sekundarschule sehr am Herzen liege. Diese Schule müsse gestützt werden und dürfe gebäudemäßig nicht abgehängt werden.

Sachkundige Bürgerin Delbeck erklärt, dass der künftige Standort der Gesamtschule an der Eichenallee in Rindern ihre volle Unterstützung erhalte.

StV. Gebing stellt fest, dass es keinen Dissens gebe, in der Dezembersitzung des Rates notwendige Beschlüsse zu fassen.

StV. Bay regt an, für die anstehenden Bauarbeiten am Standort Wilhelm-Frede-Hauptschule und an der Hoffmannallee befristet 2 Architekten einzustellen, die ausschließlich diese Maßnahmen begleiten sollen.

Seine Auffassung zum Thema Schulpolitik der Stadt Kleve habe man ja bereits der Presse entnehmen können, so StV. Rütter. Am 12.06.2013 habe der Rat die Standorte für die Sekundar- und Gesamtschule festgelegt. Nun diskutiere man erneut dieses Thema. Für ihn seien Versäumnisse offenkundig.

StV. Cosar stellt klar, dass man mit dem künftigen Standort für die Gesamtschule in Rindern hochzufrieden sei. Ebenso sei klar, dass das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Kellen verbleibe. Dennoch mache es aus Sicht seiner Fraktion weiterhin Sinn, ein Schulzentrum am Klever Ring zu errichten. Eine Sanierung bestehender Gebäude sei sicher schwieriger als der Bau einer neuen Schule.

StV. Bay möchte wissen, wie die weitere Planung für die Häuser 3 und 4 am Standort Hoffmannallee aussehe und wann Eltern und Lehrer mit einer Fertigstellung rechnen könnten.

Technischer Beigeordneter Rauer gibt zu bedenken, dass es immer schwierig sei, im Bestand zu bauen. Zudem sei man gezwungen, Bauleistungen europaweit auszuschreiben. Die Architektensuche sei nahezu abgeschlossen, so dass er davon ausgehe, in 2015 mit weiteren Baumaßnahmen beginnen zu können, soweit es keine Beschwerden gebe. Er hoffe, mit den Sanierungsarbeiten zum Schuljahr 2017/ 2018 fertig zu sein.

Aufgrund der Diskussionsbeiträge ist Ausschussvorsitzende Tekath der Auffassung, dass sich alle Fraktionen hinsichtlich der künftigen Schulpolitik dem Grunde nach einig seien. Es gelte noch kleinere Lücken bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses bzw. des Rates im Dezember 2015 zu schließen.
Haupt- und Finanzausschuss, 10.12.2014
Wortbeitrag:
Es wird auf die Beratungen zu Tagesordnungspunkt 1. I.21. verwiesen.

Der Tagesordnungspunkt wird ohne Empfehlung an den Rat der Stadt Kleve verwiesen.
Rat, 17.12.2014
Wortbeitrag:
Es wird auf die Beratung unter Tagesordnungspunkt 1. der öffentlichen Sitzung verwiesen.

nach oben