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Inhalt

1106/X. - Sachstandsbericht Sportentwicklungsplan

Vorlagennummer1106/X.
Beratungsartöffentlich
Drucksache und Anlagen:
Beschlussvorschlag:


Der Sportausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis.

Sachverhalt:


Im Juli 2011 hat der Rat der Stadt den von der Sporthochschule Köln erarbeiteten Sportentwicklungsplan beschlossen. Damit hat die Stadt Kleve den ersten Schritt in eine zukunftsorientierte aktivierende kommunale Sportpolitik getan. Die Gutachter empfehlen zum Fußballsport die Bildung von Schwerpunktzentren mit jeweils einem Hauptstandort zu favorisieren. Ziel soll dabei die Bündelung der Ressourcen bei gleichzeitiger Standardverbesserung (u.a. Kunststoffrasenplätze) sein. Mittel- bis langfristig sollen Nebenstandorte aufgegeben oder nur noch minimal gefördert werden. Für Kleve wurde die Bildung folgender Zentren empfohlen:

1. FC Kleve / Gustav-Hoffmann-Stadion (1.FC Kleve & VfL Merkur Kleve )

2. Kleve Oberstadt (SV Siegfried Materborn & SSV Reichswalde)

3. Kleve Unterstadt (BV/DJK Kellen, SV Griethausen & VfR Warbeyen)

4. Düffelt (SV Donsbrüggen, DJK Kleve, Nordwacht Keeken, SV Rindern & Vorwärts Schenkenschanz)

Zwischenzeitlich wurde damit begonnen, diese Empfehlungen umzusetzen.

zu 1) Das Sportzentrum 1.FC Kleve/Gustav-Hoffmann-Stadion existiert bereits in weiten Teilen. Laut einer Schätzung eines beauftragten Architektenbüros ist für die Ertüchtigung der Leichtathletikanlagen mit Kosten in Höhe von 1.127.394 Euro zu rechnen. Die Ertüchtigungsarbeiten betreffen u.a. die Umwandlung der Tennenumlaufbahn in eine Kunststofflaufbahn sowie die Erneuerung der Hochsprung- und Weitsprunganlagen.

Hinsichtlich des Baues der Sporthalle im Gustav-Hoffmann-Stadion wurde am 15.05.2019 ein erneuter Offenlagenbeschluss gefasst. Der Fachbereich Bauen und Planen plant Ende Juni 2019 die Bekanntmachung für den Offenlagenbeschluss veröffentlichen zu können. Mitte Juli bis Mitte August soll danach die Offenlage erfolgen. Der entsprechende Satzungsbeschluss soll bis Anfang September 2019 vorliegen.

Im Zusammenhang mit der weiteren Verwendung der Tribüne in der GETEC-Arena des 1. FC Kleve ist der Fachbereich Gebäudemanagement der Stadt Kleve zwischenzeitlich beauftragt worden, Kosten für eine Fassadensicherung durch den Einbau von Fenstern und Türanlagen einschließlich Verglasung sowie Kosten für Sanitär- und Elektroaufwendung für die obere Tribünenetage zu ermitteln. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor.

zu 2) Mit dem Umbau der Sportanlage des SV Siegfried Materborn zum Sportzentrum Kleve Oberstadt wurde ebenfalls begonnen. Im Jahr 2018 sind hier zwei neue Kunstrasensportplätze entstanden. Die Finanzierung der Maßnahme erfolgte ausschließlich aus städtischen Mitteln. Perspektivisch soll diese Anlage noch weiter ausgebaut werden und langfristig die Vereine Siegfried Materborn und SSV Reichswalde beheimaten.

Dem SSV Reichswalde wurde vertraglich zugesichert, dass bis zur Fertigstellung eines neuen Funktionsgebäudes auf der Sportplatzanlage Kleve Oberstadt Umkleide- und Duschcontainer gestellt werden. Zwischenzeitlich wurde eine entsprechende Ausschreibung durchgeführt. Die Submission der Angebote wurde am 17.06.2019 durchgeführt. Die Prüfung der Angebote konnte bis zum Sitzungstermin noch nicht endgültig abgeschlossen werden. Bevor die Container aufgestellt werden können, sind noch weitergehende Arbeiten erforderlich (Erteilung einer Baugenehmigung und Vorbereitung der Aufstellfläche inklusive Ver- und Entsorgungsleitungen).
Offen ist nach wie vor eine Regelung zur Nutzung des neuen Parkplatzes an der Materborner Allee. Auf Anordnung des Fachbereiches Öffentliche Sicherheit und Ordnung wurde im Bereich der Zufahrt zum neuen Parkplatz bereits eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde vorgenommen. Daneben hat sich der Fachbereich 66 - Tiefbau mit Schreiben vom 24.05.2019 erneut an den Landesbetrieb Strassen.NRW gewandt und vorgeschlagen, im Rahmen einer Pilotphase für die Dauer eines Jahres, den Linksabbieger in die Zufahrt zur Sportanlage von der vorhandenen Geradeausspur der Materborner Allee (Fahrtrichtung Reichswalde) aus zu erlauben. Darüber hinaus soll westlich der Einmündung Materborner Allee/Tilsiter Straße eine Bedarfsampel für die Sicherheit der querenden Fußgängerströme aus Reichswalde installiert werden. Eine Zustimmung des LandesbetriebStrassen.NRW liegt derzeit leider noch nicht vor.

zu 3) Für das Sportzentrum Unterstadt hat ein Architektenbüro eine Grundlagenplanung erstellt. Diese Grundlagenplanung diente in erster Linie als Grundlage für die Beantragung von Fördergeldern. Ende Juni 2019 wird eine Entscheidung über den Förderantrag erwartet. Mittel stehen im Etat zur Verfügung, so dass im Jahre 2020 Aufträge für den ersten Bauabschnitt vergeben werden könnten.
Das Sportzentrum soll künftig von den Vereinen BV/DJK Kellen, SV Griethausen und VfR Warbeyen genutzt werden.

zu 4) Die Verwirklichung eines Sportzentrums Düffelt an einem zentralen Standort ist nicht möglich, da keine geeigneten städtischen Flächen in ausreichender Größe hierfür zur Verfügung stehen. Geprüft wird, ob die Möglichkeit der Bildung eines "dezentralen" Sportzentrums möglich und zielführend ist.
Eine erste Besprechung mit den betroffenen Vereinen hat am 06.05.2019 stattgefunden. Die Vereinsvertreter sprachen sich gegen die Bildung eines "dezentralen" Sportzentrums (und der damit verbundenen Aufgabe bisher genutzter Sportanlagen) aus. Stattdessen wird die Stärkung der einzelnen vorhandenen Sportanlagen befürwortet. Darüber hinaus sehen die Vereine den Bedarf, eine Ausweichmöglichkeit in Form eines gemeinschaftlich genutzten Kunststoffrasenplatzes zu schaffen, damit vor allem in den Wintermonaten der Trainingsbetrieb und Spielbetrieb möglich ist. Langfristig wünschen sich die Vereine, verbesserte Möglichkeiten zur Ausweitung des Breitensportangebotes, damit ein attraktives und ortsnahes Sportangebot für alle Altersklassen angeboten werden kann.
Die Vereine sind aufgefordert, den Bedarf an Trainingsmöglichkeiten aufzuzeigen und außerdem darzustellen, wie viele Mannschaften und Spielgemeinschaften, unabhängig von den Meldungen für den Ligaspielbetrieb beim Fußballverband Niederrhein, geführt werden. Nach Auswertung dieser Daten wird ein weiterer Gesprächstermin mit den Vertretern der Vereine und der Verwaltung inklusive Verwaltungsvorstand anberaumt.

Beratungsweg:

Hier können Sie den Beratungsweg und die Beschlussfassungen der Vorlage verfolgen

Sportausschuss, 01.07.2019
Wortbeitrag:
StV. Dr. Meyer-Wilmes erkundigt sich, um welche Vereine es sich bei den Vereinen der „Düffelt“ handelt. Tariflich Beschäftigter van Meegeren erläutert, dass bezüglich der Prüfung eines „dezentralen“ Sportzentrums Gespräche mit den Vereinen FC Vorwärts Schenkenschanz, SV Nordwacht Keeken, SV Donsbrüggen und DJK Rhenania Kleve geführt würden.

StV. Teigelkötter führt an, dass zu Beginn der Baumaßnahmen des Sportzentrums Oberstadt (Materborn) die Möglichkeit in Betracht gezogen wurde, einen Kreisverkehr an der Zufahrt des neuen Parkplatzes zu bauen. Tariflich Beschäftigter Klockhaus bestätigt, dass diese Möglichkeit der Lösung mit dem Landesbetrieb NRW besprochen worden sei. Der Landesbetrieb NRW habe sich letztlich gegen den Bau eines Kreisverkehres ausgesprochen, da die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Zur Erfüllung der Voraussetzungen müsse die Verkehrsbelastung bei allen im Kreisverkehr mündenden Straßenarmen gleich hoch sein. Dies sei örtlich nicht gegeben.

StV. Schroers erkundigt sich, ob eine Vergrößerung des Spielfeldes im Gustav-Hoffmann-Stadion möglich sei, ohne die vorhandenen Schutzwälle zu entfernen. Tariflich Beschäftigter van Meegeren erklärt, dass eine Vergrößerung des Spielfeldes dazu diene die Möglichkeit zu schaffen, dass auch American Football gespielt werden könne und das dazu lediglich eine Verlängerung des Spielfeldes erforderlich sei, nicht aber eine Verbreiterung. Davon seien die vorhandenen Schutzwälle nicht betroffen.

StV. Gietemann bittet um Erläuterung des Begriffes „dezentrales“ Sportzentrum. Bürgermeisterin Northing erläutert, dass es sich dabei um einen von der CDU-Fraktion eingebrachten Begriff handele. Der Sportentwicklungsplan empfiehlt die Bildung des Sportzentrums „Düffelt“. Da im Umkreis der bestehenden Sportanlagen keine ausreichend großen städtischen Flächen vorhanden seien um eine Erweiterung zum Sportzentrum vorzunehmen, bat die CDU-Fraktion die Verwaltung um Prüfung, ob die Möglichkeit der Bildung eines „dezentralen“ Sportzentrums möglich und zielführend sei.

Vorsitzender Kumbrink bestätigt, dass der Begriff „dezentrales“ Sportzentrum von der CDU-Fraktion eingebracht wurde.

Bürgermeisterin Northing erklärt, dass nach einem ersten Gespräch mit den Vereinen der Düffelt, diese sich gegen die Bildung eines „dezentralen“ Sportzentrums ausgesprochen haben. Groß seien die Sorgen, dass durch die Bildung eines „dezentralen“ Sportzentrums und der damit verbundenen Aufgabe der bestehenden Sportanlagen und Vereinshäuser die Vereine „heimatlos“ würden. Die Vereine der Düffelt wünschen sich statt der Bildung eines Sportzentrums einen Kunstrasenplatz, der gemeinschaftlich (vor allem im Winter) genutzt werden kann. Darüber hinaus wünschen die Vereine, dass bestehenden Sportanlagen erhalten und aufgewertet werden. Langfristig gesehen, könnte so das Sportangebot für alle Altersgruppen auch hinsichtlich des Breitensports ausgeweitet werden. Die Verwaltung hat den Bedarf an Spielzeiten und die Anzahl der Mannschaften und Spielgemeinschaften bei den Vereinen abgefragt. In naher Zukunft wird ein weiteres Gespräch mit den Vereinen der „Düffelt“ und der Verwaltung (inklusive Verwaltungsvorstand) stattfinden. Dazu wird dem Sportausschuss anschließend berichtet.

StV. Liffers bittet darum, dass bei der Prüfung berücksichtigt wird, dass bei den Vereinen der „Düffelt“ eine hohe Anzahl der Spieler im Seniorenbereich tätig seien und es bei Ausscheiden dieser Spieler der Nachwuchs fehle. Außerdem sei der ursprüngliche Auftrag laut Antrag der CDU-Fraktion vom 16.04.2018 gewesen, die finanziellen Auswirkungen darzustellen. Nur so sei es möglich, qualifizierte Entscheidungen über die mögliche Bildung eines „dezentralen“ Sportzentrums zu treffen.

StV. Gietemann verweist darauf, dass bei der Bildung der übrigen Sportzentren die jeweiligen Vereine genauso davon betroffen seien, ehemalige Sportplatzanlagen und Vereinslokale aufgeben zu müssen.

StV. Dr. Meyer-Wilmes schließt sich dem an und erklärt, dass diese Problematik bekannt sei. Hier seien die Sorgen der Menschen in Vereine nachvollziehbar. Der wichtige Punkt sei jedoch daneben, dass die finanziellen Auswirkungen dargestellt werden, für den Fall, dass die Verwaltung sich für eine Aufwertung der bestehenden Sportanlagen der Düffelt entscheide.
Hier befürworte sie, dass derzeit eine Bedarfsermittlung von der Verwaltung durchgeführt werde.

StV. Liffer schließt sich den Worten des StV. Gietmann an und verweist ebenfalls auf die nötige Darstellung von finanziellen Auswirkungen. Strategie bei der Bildung von Sportzentren solle es sein, sich auf wenige Orte zu konzentrieren. Hier vermisse er eine positive Grundhaltung der Verwaltung. Außerdem verweist er darauf, dass der Prüfauftrag vom 16.04.2018 der CDU-Fraktion bis heute nicht beantwortet wurde. Er fordere spätestens zum nächsten Sportausschuss eine Antwort von der Verwaltung ein.

Bürgermeisterin Northing erklärt, dass der Termin nicht haltbar sei.

Vorsitzender Kumbrink verweist auf die Niederschrift der letzten Ratssitzungen. Dort sei festgehalten worden, dass die Arbeitsgruppe zum Thema Sportentwicklungsplanung noch keine Ergebnisse habe.

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