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560/X. - Straßenbenennung in Kellen


hier: Planstraße im Bereich des Bebauungsplans Nr. 2-305-0 für den Bereich Van-den-Bergh-Straße/ Wiesenstraße im Ortsteil Kellen

Vorlagennummer560/X.
Beratungsartöffentlich
Drucksache und Anlagen:
Beschlussvorschlag:


Der Rat beschließt die vorgeschlagenen Straßennamen.

Sachverhalt:


In seiner Sitzung am 15.09.2016 hat der Bau- und Planungsausschuss der Stadt Kleve die Benennung einer Planstraße im Bereich des Bebauungsplans Nr. 2-305-0 für den Bereich Van-den-Bergh-Straße/ Wiesenstraße im Ortsteil Kellen beraten. In der Anlage ist die zu benennende Straße als Planstraße A in rot dargestellt.

Im Rahmen der weiteren Entwicklung des Plangebietes sind zu einem späteren Zeitpunkt noch zwei weitere Straße zu benennen, die ebenfalls in der beigefügten Planskizze dargestellt wurden.

Die Niederländischen Fabrikanten Jurgens und van den Bergh entschieden sich 1888, insbesondere aufgrund der hohen und steigenden Schutzzölle für die Einfuhr von Margarine nach Deutschland, für die Gründung neuer Werke diesseits der Grenze am Niederrhein. Vor diesem Hintergrund entstanden die "Van den Bergh`sche Margarinefabrik" in Kleve und die "Margarinewerke Jurgens & Prinzen" in Goch.
Die erste Werksanlage von 1888 für 40 Beschäftigte und eine Wochenproduktion von 60 bis 70 t Margarine wurde in Kellen, an der heutigen Van-den-Bergh-Straße, direkt am Gelände des Klever Bahnhofs errichtet. Die Arbeiter nannten sich "van den Bergher" und gingen zur Arbeit "op de Botter".

Unter der Verantwortung von Johann Manger, dem ersten und einzigen Generaldirektor der van den Bergh`schen Margarinefabrik, stieg die Produktion in den Jahren 1890 bis 1910 um 800 Prozent an. Er kaufte Konkurrenzfirmen auf und etablierte zahlreiche Markenprodukte, zuletzt 1907 Cleverstolz. In der 1988 erschienenen Festschrift zum Werksjubiläum (" Ein Werk wird 100 Jahre") wird Manger "das Denken eines modernen Managers" attestiert. Kommunalpolitisch setzte sich Manger insbesondere für die Rettung der baufälligen Schwanenburg ein.

Das Unternehmen van den Bergh und damit auch die Werksanlage in Kleve entwickelten sich durch die Übernahme neuer Produktionsverfahren und den Aufbau einer vielfältigen Markenfamilie. 1896 brachte die Erfindung des Korpsstabsapothekers Bernegau eine vollständige Umwälzung der Margarineproduktion. Seine unter dem Namen "Vitello" gehandelte Margarine konnte auch zum Braten in der Küche verwendet werden, während das bisherige Produkt in der Pfanne stark spritzte und nur als Brotaufstrich diente. Durch den Erwerb des Patents konnte die Produktion gewaltig, um das Hundertfache gesteigert werden. In der als Anlage beigefügten Werbeschrift aus dem Jahre 1911 werden die Vitellomargarine sowie auch die weiteren Margarineprodukte "Cleverstolz" und "Palmkrone" beworben. Diese Namen könnten in die Überlegungen für die Benennung der beiden anderen Planstraßen miteinbezogen werden.

Folgende Straßennamen werden vorgeschlagen:

Planstraße A : Op de Botter
Planstraße B : Johann-Manger-Straße
Planstraße C: Vitellostraße

Beratungsweg:

Hier können Sie den Beratungsweg und die Beschlussfassungen der Vorlage verfolgen

Bau- und Planungsausschuss, 01.12.2016
Beschluss:
Stadtverordneter Gietemann beantragt Fraktionsberatung. Die Drucksache wird ohne Empfehlung an den Haupt- und Finanzausschuss verwiesen.
Wortbeitrag:
Stadtverordneter Verhoeven führt aus, der Begriff "Op de Botter" habe sich aus Kellener Sicht in diesem Gebiet eingebürgert und könne entsprechend dem Bereich der Margarineunion zugeordnet werden. Er befürworte die Benennung der Planstraße A in "Op de Botter" und der Planstraße B in "Johann-Manger-Straße". Für eine Benennung der Planstraße C in "Vitellostraße" könne er sich nicht aussprechen.

Stadtverordnete Schnütgen spricht sich ebenfalls gegen eine Benennung der Planstraße C in "Vitellostraße" und schlägt eine Benennung in "Blaubandstraße" vor.

Stadtverordneter Hütz spricht sich gegen eine Benennung der Planstraße A und für die Benennung der Planstraße C in "Op den Botter aus".

Stadtverordneter Gietemann erläutert, er stehe der Benennung einer Planstraße in "Op den Botter" grundsätzlich positiv gegenüber. Vor dem Hintergrund, dass in dem Bereich der Planstraße A zukünftig ein Technologiezentrum in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Waal entstehen könne halte er die Anschrift "Op den Botter" für unangemessen. Er bittet die Benennung der Planstraße A vor dem Hintergrund eines internationalen Aspektes zu überdenken.
Haupt- und Finanzausschuss, 14.12.2016
Wortbeitrag:
StV. Gebing führt aus, dass derzeit kein Bedarf gesehen werde, die Planstraße C zu benennen. Hinsichtlich der Planstraßen A und B werde dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt.

Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Kleve einstimmig bei einer Enthaltung, die Planstraßen A und B entsprechend dem Beschlussvorschlag der Drucksache und die Planstraße C zunächst nicht zu benennen.
Rat, 21.12.2016
Beschluss:
Der Rat der Stadt Kleve beschließt einstimmig, folgende Straßenbenennungen vorzunehmen:

Planstraße A wird benannt in "Op de Botter".
Planstraße B wird benannt in "Johann-Manger-Straße".

Planstraße C wird zunächst nicht benannt.

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